Vor- und Nachteil vom iPad fürs Studium
Online sieht man immer mehr Studierende ein iPad nutzen. Das Tablet wird oft zum Laptop-Ersatz. Aber lohnt sich das Investment wirklich?
Ich selbst habe vor 4 Jahren angefangen ein iPad fürs Studium zu verwenden. Hier sind meine Vor- und Nachteile, um dir deine Entscheidung (hoffentlich) leichter zu machen.
Kompakt alles an einem Ort
Ein iPad ersetzt dir mit nur einem Gerät Blöcke und Stifte in deiner Tasche. Das ist praktisch sowohl für ein minimalistischen Schreibtisch, als auch für unterwegs zur Universität.
Dein iPad beinhaltet einfach direkt alles was du zum Studieren benötigst, ob für Präsentationen, Skripte oder Karteikarten. Wo man vorher Bücher oder Karteikarten herumtrug, braucht es nur noch ein einziges Gerät.
In der Pause oder im Zug spontan an der Hausarbeit weiter schreiben geht genau so einfach, wie kurz vor der Prüfung nochmal die Notizen durchlesen.
Parallel kannst du natürlich am iPad noch viel mehr machen als nur fürs Studium.
Digitale Notizen und Zusammenfassungen
Das iPad und der Apple Pencil sind die perfekte Kombination. Ganz anders zu gewohnten Touch-Stylus-Pens kannst du präzise in deiner Vorlesung mitschreiben, oder dir praktische Zusammenfassungen erstellen.
Und noch viel besser: Wenn du dich mal verschreibst kannst du es einfach ändern ohne unschönen Tipp-Ex und co.
Dafür gibt es im App Store auch sehr viele Apps für digitale Notizbücher.
Allerdings ist das Schreiben auf dem iPad Display Anfangs schon gewöhnungsbedürftig. Es fühlt sich ganz anders an als auf Papier, und durch die ganzen Einstellungsoptionen zur Druck- und Neigungserkennung muss sich auch erst einmal durchgekämpft werden.
Aber was das Schreiben auf dem iPad um einiges einfacher macht, ist eine spezielle Displayfolie von Paperlike*.
Die Paperlike Folie schützt nicht nur hervorragend dein Display vor Beschädigungen, sondern sorgt auch für ein papierechtes Schreibgefühl*.
Ich habe sie selbst seit 3 Jahren im Einsatz, und in meinem Paperlike Erfahrungsbericht erzähl ich dir ob sie das Geld wert ist.
Vielseitige Verwendung
Eins muss man Apples AppStore lassen, es hat wirklich unzählige Apps die perfekt fürs Studium entwickelt wurden.
Von digitalen Notizbüchern, Tools zum Selbstmanagement und Zeitmanagement bis hin zu Apps für kreative Tätigkeiten.
Mit Apps wie z.B. Shapr3D kann sogar inzwischen 3D Modellierung am iPad betrieben werden, oder mit ProCreate ganze digitale Kunstwerke erschaffen werden.
Auch Adobe hat seine Creative Cloud Apps auf iPad nicht nur erweitert sondern auch optimiert.
Ein iPad ist also für sehr viele Studiengänge ein idealer Begleiter und auch privat kannst du es ganz vielseitig verwenden.
Akku-Laufzeit
Der Akku des iPads hat leider eine begrenzte Nutzungszeit. Irgendwann musst du dein iPad laden und im worst case passiert dir das direkt in der Uni.
Entweder du hast also eine Steckdose in der Bibliothek oder im Vorlesungsraum oder eine große Powerbank dabei. Zum Glück halten die meisten iPads gute 8-12 Stunden, somit solltest du problemlos durch den Tag kommen.
Konservative Uni ?
Manche Universitäten und Professor:innen sind nicht so die Freunde von iPad fürs Studium oder generell Digitalisierung.
Solltest du also an einer Präsenzuniversität studieren, würde ich dir empfehlen dich vorher zu erkundigen ob und wie du ein iPad in deinem Studium verwenden darfst.
Die meisten haben da eigentlich keine Probleme, aber aus der Community hab ich schon gehört, dass nicht alle Professor:innen das zulassen und darauf bestehen iPad, Laptop und co. in der Tasche zu lassen.
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Kostenintensive Investition
Die wenigsten Studierenden haben hohe Zahlen auf dem Konto. Und dann sich auch noch ein teures iPad leisten?
Das ist wohl der größte Nachteil an dem Ganzen. Ein iPad kostet einfach Geld und das muss man erst einmal haben.
Doch man bekommt auch etwas für sein Geld. Die iPads sind seit Jahren auf dem Markt und werden stetig weiter entwickelt. Apple ist dafür bekannt auch noch viele Jahre nach Release die neuesten Updates auf älteren Geräten zu unterstützen.
So kann man sich sicher sein, dass man auch mit einem älteren Gerät noch die neusten Funktionen und Updates bekommt.
Zum Glück gibt es aber auch verschiedene Modelle mit verschiedenen Leistungen. So ist auch ein iPad für das knappe Budget dabei. Im nächsten Kapitel findest du einen Vergleich aller iPad-Modelle 2022 und welches iPad fürs Studium am Besten ist.
Tipp: Mit Unidays bekommst du als studierende Person spezielle Preise und Vergünstigungen bei Apple.
Auf einen Blick: Vorteile vs. Nachteile iPad fürs Studium
So viel geredet, hier siehst du auf einen Blick die Vor- und Nachteile:
Vorteile
- Weniger Materialien zum Mitnehmen
- Viele Apps die beim Lernen unterstützen z.B. Karteikarten, Notizbücher, etc.
- Alles digital - kein einscannen, ausdrucken, etc. perfekt um Materialien mit Kommilliton:innen zu tauschen
- Dank Cloud-Synchronisierung alle Unterlagen auf allen Endgeräten verfügbar
- Schnelles digitales mitschreiben mit dem Apple Pencil
- Korrekturen einfach möglich ohne Tipp-Ex und co.
- In PDFs markieren und handschriftlich kommentieren
Nachteile
- Unter Umständen kostspielige Anschaffung
- Größerer Speicherplatz kostet viel Geld
- Akku Laufzeit muss beachtet werden
- Zubehör muss erworben werden (z.B. Apple Pencil, Apps, etc.)
- Schreiben anfangs ungewohnt
Welches iPad-Modell ist das Richtige fürs Studium? Vergleich der 2022 iPad-Modelle
Apple bietet aktuell (2022) nicht nur ein einziges iPad an, sondern gleich 5 verschiedene Modelle. Zusätzlich gibt es auch immer noch ältere Versionen für weniger Geld über Amazon & Co.
Für die Wahl des passenden iPads ist aber nicht nur das Budget wichtig, sondern auch Speicherplatz, Leistung, Funktionen und die Display-Größe.
Displaygröße: wie groß sollte ein iPad fürs Studium sein?
Das kleinste iPad (das iPad mini 6. Generation) hat eine Bildschirmgröße von 8,3″ und das größte iPad (das iPad Pro 4. Generation) ganze 12,9″. Also ein gewaltiger Unterschied.
12,9" beim iPad Pro
Das iPad Pro der 4ten Generation (das iPad welches ich verwende) ist das momentan einzige iPad mit fast 13 Zoll Bildschirmgröße. Das ist fast so groß wie das aktuell kleinste MacBook. Es hat allerdings den entscheidenen Vorteil: es ist ungefähr so groß wie ein DIN A4 Blatt.
Also praktisch wenn man ähnlich wie auf einem A4 Block mitschreiben möchte. Auch super geeignet ist es für sehr detailliertes Arbeiten, und da es sich um ein iPad der Apple Pro-Reihe (Geräte die auf einen professionellen Gebrauch ausgelegt sind) hat es eine sehr hohe Leistung für den wirklich anspruchsvollen Gebrauch.
Die Größe nimmt aber in der Tasche auch mehr Platz weg, und einfach mal in der Hand halten wird schon zum Muskeltraining.
Nur 8,3" - das iPad mini 6. Generation
Kontrastprogramm zum iPad Pro 12,9″ – das ganz neu erschienene iPad mini der 6. Generation. Mit nur 8,3″ ein wirklich nur vergrößertes Smartphone.
Viele schwärmen aufgrund der Größe und Leichtigkeit, dass es ein idealer Ersatz für einen E-Book Reader ist.
Zum Schreiben aber eher ungeeignet.
Auf der anderen Seite lässt es sich sehr einfach transportieren, und wer nur ein kleines Smartphone hat, kann mit dem iPad mini vieles machen was auf dem Smartphone Display eher schwierig ist.
Letzten Endes kommt es aber darauf an, was du im Studium mit deinem iPad machen möchtest. Skripte lesen, die Power Point Präsentation durchskippen oder Karteikarten lernen ist mit 8,3″ sicherlich perfekt möglich.
10,2" bis 11" - die Mischung beider Welten
Weg von den Extremen zum Mittelfeld.
Eines haben das iPad der 9. Generation, der 10. Generation und das iPad Pro 11″ gemeinsam:
Die Displaygröße ist sehr ähnlich.
Das iPad bleibt noch transportierbar, und kann auch mal noch in einer Hand gehalten werden. Schreiben ist mit etwas Eingewöhnungszeit gut möglich und auch eine externe Bluetooth Tastatur lässt sich damit gut verwenden.
Die knappen 11 Zoll verbinden beide Welten, und bei 3 Modellen ist sicherlich ein passendes dabei.
Im Übrigen, mein erstes iPad war das iPad der 5ten Generation mit 9,7″ und das hat für den Anfang auch ganz gut gepasst :).
Speicherplatz: 64 GB, 256 GB, 512 GB oder sogar 1 TB?
Speicherplatz kostet bei Apple leider sehr viel Geld. Du solltest dir also vorab gut Gedanken darüber machen, wie viel du lokal speichern können musst.
Alle aktuellen iPads (außer die iPad Pro Modelle) starten bei 64 GB. Alternativ gibt es noch 256 GB. Bei den Pro-Modellen gibt es hingegen 128 GB, 512 GB, 1 TB und 2 TB.
Wichtig zu wissen ist, dass dir nicht der volle Speicherplatz zur Verfügung steht, denn ein Teil geht für das Betriebssystem und die Apps drauf. Auch jedes Update kostet dich Speicherplatz und Apps bauen auch Caches auf.
64 GB ist wirklich knapp, aber solltest du eigentlich vollständig in der Cloud arbeiten, keine oder nur wenig Bilder nutzen und kaum Spiele spielen, so kommst du damit bestimmt gut hin.
Auf der sicheren Seite bist du mit 256 GB.
Wer große Daten speichert (auch lokal!) und viel Bildbearbeitung, Videobearbeitung, digital Art, oder 3D-Modellierung macht wird zwangsweise auf ein Pro-Modell müssen.
Welches Zubehör benötigst du?
Leider ist nicht jedes Zubehör mit jedem iPad kompatibel.
Beispielweise den Apple Pencil gibt es in der 1ten und 2ten Generation.
Während der Apple Pencil 1. Generation rundlicher ist und noch per Kabel geladen werden muss, ist die 2. Generation eckiger, magnetisch am iPad aufladbar und deutlich präziser.
Hier würde ich dir empfehlen im Apple Store vor Ort einfach beide Varianten auszuprobieren und zu schauen welches Handling dir mehr zusagt.
Auch wenn du die Magic oder Smart Keyboards von Apple nutzen möchtest, musst du darauf achten, ob das iPad damit funktioniert.
Vergleich iPad-Modelle (2022)
In der nachfolgenden Tabelle kannst du übersichtlich die wichtigsten Unterschiede zwischen den iPads sehen. Einen vollständigen Vergleich findest du auf der Seite von Apple.
| Funktion | iPad mini 6 | iPad 10 | iPad Air 5 | iPad Pro 11" 4 | iPad Pro 12,9" 6 |
|---|---|---|---|---|---|
| Display | 8,3" | 10,9" | 10,9" | 11" mit ProMotion | 12,9" mit ProMotion |
| Log-In | Touch ID | Touch ID | Touch ID | Face ID | Face ID |
| Prozessor | A15 Bionic | A14 Bionic | M1 Chip | M2 Chip | M2 Chip |
| Speicher | bis 256GB | bis 256GB | bis 256GB | bis 2TB | bis 2TB |
| Appel Pencil | 2. Generation | 1. Generation | 2. Generation | 2. Generation | 2. Generation |
| Apple Keyboard | Magic Keyboard Folio | Magic Keyboard & Smart Keyboard Folio | Magic Keyboard & Smart Keyboard Folio | Magic Keyboard & Smart Keyboard Folio | |
| Gewicht | 293 g | 477 g | 461 g | 466 g | 682 g |
| LiDar Scanner | |||||
| PREIS | ab 649 € | ab 579 € | ab 769 € | ab 1.049 € | ab 1.449 € |
Fazit: das Beste iPad fürs Studium
Für 579 Euro bekommst du mit dem iPad 10. Generation das aktuell günstigste iPad. Das klassische iPad hat sich schon auch mit seinen Vorgängermodellen seit Jahren bewährt.
Die 10,9″ sind ideal für Mitschriften und alle Tätigkeiten die ein Studium erfordern.
Mit etwas mehr Budget kannst du beim iPad Air für 769€ bereits den Apple Pencil der 2ten Generation verwenden. Wenn dir das wichtig ist, lohnt sich der Aufpreis, da du zusätzlich noch mehr Power und ein besseres Display bekommst.
Wenn dir das große 12,9″ Display wichtig ist oder du viel Speicherplatz benötigst, musst du leider tief in die Tasche greifen, denn das gibt es nur bei den iPad Pro Modellen. Aber wenn du Aufgaben hast, die viel Rechenleistung erfordern oder du den LiDar Scanner brauchst, dann lohnt sich die Pro-Modell Reihe auch.
Für die meisten Studiengänge reichen die normalen iPads (nicht die Pro-Reihe) aber vollkommen aus.
Laptop oder iPad fürs Studium - was ist besser?
Fragst du dich nun, ob vielleicht statt einem iPad ein Laptop die bessere Investition wäre?
Meiner Ansicht nach kommt das u.A. darauf an, ob du ein Präsenz- oder ein Fernstudium hast und was du alles an deinem Gerät machen möchtest / musst.
Im Fernstudium wirst du meiner Erfahrung nach zwingend einen Laptop benötigen um z.B. Online-Klausuren schreiben zu können.
Fürs Präsenzstudium kann ein iPad inzwischen sehr gut einen Laptop ersetzen.
Insgesamt liegt es aber an den Anforderungen an das Endgerät und an die notwendigen Programme.
Viele Programme wie z.B. Office Word und Excel gibt es auch für das iPad, aber manchmal nicht im vollständigen Umfang wie man das von einem Laptop gewohnt ist. Da solltest du vorher genau schauen, welche Programme du benötigst und ob das am iPad so funktioniert.
Mithilfe einer externen Tastatur und einer Maus steht dann auch einer Hausarbeit am iPad nichts mehr im Wege.
Wichtig zu erwähnen ist, dass das iPadOS nicht mit dem macOS Betriebssystem zu vergleichen ist und in der Nutzung ganz anders ist.
Bei spezielleren und professionelleren Tätigkeiten wie z.B. Webdesign, Grafikdesign, Entwicklung, Video- und Foto-Bearbeitung und alles was intensive Rechenleistung benötigt ist ein Laptop weiterhin unverzichtbar.
Ein iPad fürs Studium kann aber auch zusätzlich zum Laptop eine gute Ergänzung sein z.B. für Unterwegs oder für Notizen in der Vorlesung vor Ort.
Microsoft Surface oder Apple iPad?
Hach, die klassische Grundsatzdiskussion – Windows oder Apple ?
Es kommt ganz auf dein Nutzungsverhalten an, und welche Geräte du bereits besitzt und auch in Zukunft verwenden möchtest.
Apple funktioniert am Besten mit der gesamten Systemlandschaft. Alle Produkte von Apple sind perfekt miteinander kombiniert und integriert, so kannst du mit einfachen Gesten Texte und Bilder vom Macbook aufs iPad kopieren, oder mit HandsOff einfach am Smartphone weiter lesen wo du am iPad aufgehört hast. Es ist intuitiv und läuft reibungslos.
Zusätzlich reicht ein Blick in den Apple App Store und man merkt schnell, Studierende werden hier mehr als fündig.
Wenn du allerdings ein Android Smartphone und ein Windows PC hast, kann es u.U. schon schwierig sein diese gemeinsam mit einem iPad zu nutzen. Es ist nicht unmöglich aber bei weitem nicht so intuitiv, da du dich selbst um beispielsweise Cloud Synchronisierung kümmern musst.
Was allerdings absolut für ein Surface spricht ist die gute Integration in Office 365. Also besonders wenn du viel Word, Excel und die OneDrive verwendest kann das durchaus auch eine gute Option sein.
Auch hier würde ich dir empfehlen besonders die benötigen Programme zu prüfen, damit du dann nicht plötzlich wechseln müsstest.
Unabhängig davon, dass ich eh alles von Apple nutze, bin ich der Meinung dass der Apple AppStore mehr Apps für Studierende enthält als der Microsoft Store.
Aber schlussendlich bleibt es Geschmackssache und es gibt kein richtig oder falsch 🙂
Persönliches Fazit & Empfehlung
Ich möchte auf mein iPad fürs Studium, Alltag, Beruf, Hobbys nicht mehr verzichten. Es hat mir so vieles in meinem Studium erleichtert, dass sich einfach jeder Cent gelohnt hat. Zusätzlich nutz ich das iPad auch für Hobbys und bei meiner Selbstständigkeit. Deswegen hat sich für mich die Anschaffung vom iPad Pro auch gelohnt.
Auch macht es mir einfach riesig Spaß auf dem iPad zu schreiben. Besonders für Notizen ist es klasse, dass ich ganz ohne Tipp-Ex Dinge einfach löschen und neu schreiben kann. Keine Studien-Unterlagen mehr die ich daheim vergessen kann, Skripte kann ich auch unterwegs lesen und darin markieren (besonders Volltext-Suche macht das recherchieren sehr einfach).
Es gibt einfach so viele Punkte an denen mich mein iPad im Studium, Alltag und Beruf bereichert, dass ich diese hier gar nicht alle aufzählen kann.
Für den “normalen” Gebrauch und für ein Studium finde ich braucht es auch kein teures Pro iPad, da reicht die klassische Reihe und das Air mehr als aus. Und wer noch mehr Geld sparen möchte sollte sich auch unbedingt die etwas älteren Modelle wie z.B. das iPad der 9ten Generation anschauen – da gibt es immer wieder gute Angebote.
